WIE AUS FRANZ LISZT WURDE
FRANZ LISZT, EIN BUB AUS DEM BURGENLAND
DOKUMENTATION / A 2011 / Digibeta / 45 Minuten
Ein Film von Robert Neumüller
SYNOPSIS
Die Kindheit von Franz Liszt im Burgenland steht im Mittelpunkt dieser Folge von „Geschichten aus Österreich“.
Der elfjährige Oskar Weihs, ein heutiges „Wunderkind“, spielt jene Werke, die Franz Liszt im selben Alter zur Aufführung brachte. Der Musikhistoriker, Dr. Gerhard Winkler beleuchtet die unbekannten Schattenseiten und berichtet auch vom Druck, der auf dem kränklichen Buben lastete.
Dr. Nike Wagner, Ururgroßenkelin von Franz Liszt, spannt einen Bogen von den Kindheitsprägungen zu seinem erwachsenen Leben.
Eingebettet ist der Film in die zauberhafte Landschaft des Burgenlandes, wo man heute noch jene Welt findet, die einst aus dem Kind ein Genie werden ließ.
Wie wurde aus einem Dorfbuben der Franz Liszt?
Franz Liszt verbrachte nur seine ersten 10 Jahre im heutigen Burgenland, damals Teil des deutschsprachigen Westungarn.
Dennoch ist das gerade jene Phase, in der jeder Mensch seine wichtigsten Eindrücke erfährt. Viele seiner Eigenschaften waren bereits angelegt, als er mit 10 ½ Jahren nach Wien zog, und ab dann seine Familie mit seinen Konzerteinnahmen ernährte.
Was aber prägte ihn?
Der Film sucht heute die Stationen seiner Kindheit auf und entdeckt erstaunlich viel Kontinuität, – Handwerk, Agrikultur, Musik.
So fällt es leicht, in diesem Film ein Lebensgefühl nach zu empfinden, das von den Eindrücken des jungen Franz Liszt gar nicht so weit entfernt ist. Ein Blick auf die Schönheiten der kleinen Welt durch Kinderaugen: das Land ist weit, im Schloss residiert ein Fürst, die Musik kommt von den Zigeunern und ihre Frauen weissagen die Zukunft. Jeder Bürstenbinder ist ein Zauberer, jedes Tier ein Freund, alle Töne sind eine Verlockung.
Als Einzelkind, sehr ungewöhnlich für die damalige Zeit, wächst er sehr beschützt auf. Seiner Mutter Anna wurde er als ein Genie prophezeit, das im Jahre des großen Kometen zur Welt kommen werde.
Sein Vater, der selbst Musiker unter Josef Haydn war und dann als Beamter nach Raiding versetzt wurde, um die Esterhazysche Schäferei zu administrieren, schrieb zur Geburt seines Sohnes ins Tagebuch: „Du wirst jenes Künstlerideal verwirklichen, das vergeblich meine Jugend bezaubert hat. … In dir will ich mich verjüngen und fortpflanzen.“
Viel Druck lastete von Anfang an auf seinen Schultern, eine Last von Generationen von verhinderten Musikern. Krankheiten, die fast zu seinem Tod führten, waren die Folge.
Und dann wurde doch ausgerechnet die Musik zu seiner Welt und die Prophezeiungen und Träume wurden Wirklichkeit. Wie es dazu kam, erzählt dieser Film.
Dazu gehören einerseits die historischen und musikhistorischen Fakten, die erstmals in einem Film in dieser Ausführlichkeit behandelt werden, und die von Dr. Winkler, dem Präsidenten des Lisztvereines präsentiert werden.
Dr. Nike Wagner repräsentiert die Hochkultur. Sie hat das „Franz Liszt – Festival“ in Weimar begründet, was für sich schon von ihrer besonderen Verbundenheit zu ihrem Ururgroßvater erzählt.
Der Film ist ein kulinarischer Bilderbogen durch die Jahreszeiten seines Herkunftslandes und lebt von jener besonderen Atmosphäre aus Licht, Klängen und Stimmungen. Weinbauern, Schilfdachdecker, Besenbinder, ein Jäger, der Bischof, ein Sargtischler, und viele, viele andere sind die Protagonisten.
Aber vor allem ist es ein Musikfilm. Im Mittelpunkt steht der elfjährige Oskar Weihs. Er spielt u.a. Ausschnitte aus den Klavierwerken von Ferdinand Ries, Joseph Haydn, Johann Sebastian Bach und in einem ganz besonderen Ambiente, die erste Eigenkomposition von Franz Liszt.
Dazu kommen noch die Gipsy–Musik von Janoska & Ciganski Diabli und von Mosa Sisic, Ausschnitte aus Haydns Stabat Mater, aufgeführt im Schloss Esterhazy und immer wieder Franz Liszt.
Ein Film zum Hören, Sehen und Staunen –
LISZT´N TO
THE BOY!.
credits
BUCH, KAMERA & REGIE
TON
KAMERAASSISTENZ
SCHNITT
SPRECHER
TONTECHNIK
Robert Neumüller
Hans Schranz
Wolfgang Steininger
Alexander Komarek
Philipp Glockner
Flora Drapal
Christian Stoppacher
Julia Cencig
Hermann Langschwert
PRODUKTIONSLEITUNG
HERSTELLUNGSLEITUNG
REDAKTION
GESAMTLEITUNG
EINE PRODUKTION VON
HERGESTELLT VON
Nikolaus Wisiak
Chimena Novohradsky
Judith Wiesauer
Heidelinde Rudy
Martin Traxl
Hubert Nowak
ORF & 3sat
pretv