ORTE DER KINDHEIT
Maria Bill
DOKUMENTATION / A 2016 / XDCAM HD / 30 MIN
Ein Film von Ute Gebhardt
SYNOPSIS
Maria Bill war als Kind lebhaft und mutig. Eine „Pippi Langstrumpf“, obwohl ihre Welt in den Schweizer Bergen eher wie die Kulisse von „Heidi“ aussah. Solange sie zurückdenken kann, stand sie mit ihren Schwestern auf der Bühne. Dass aus ihr eine Schauspielerin und Chanson-Interpretin wurde, hat in der Familie keinen überrascht. Die Kindheit von Maria Bill war inspirierend und sehr ungewöhnlich.
Maria Bill wuchs in der Nachkriegszeit in einem Schweizer Kinderdorf auf, weil ihre Eltern dort Pädagogen und Hauseltern waren. Dieses Pestalozzi-Kinderdorf in Trogen war das Vorbild vieler solcher Gründungen, unter anderem der
SOS-Kinderdörfer in Österreich. Das Dorf sollte Flüchtlingskindern und Kriegswaisen die Familie ersetzen und ihnen eine neue Perspektive eröffnen. Das Kinderdorf liegt auf einem Berg oberhalb der Appenzeller Gemeinde Trogen: Damals eine kleine Welt für sich, voller Kinder aus aller Herren Länder und moderner Pädagogen, die beseelt von ihrem Ziel waren. Das Projekt wurde ausschließlich durch Spenden finanziert. Deshalb gab es regelmäßig Konzerte und Theateraufführungen für die Mäzene. Vater Arthur Bill sorgte dafür, dass seine vier Töchter Instrumente lernten und bei den Darbietungen eine gute Figur machten. Die Auftritte waren die Höhepunkte des Jahres. Im Familienhaus stand selbstverständlich ein Klavier und das Mädchen Maria bekam Unterricht. Ihre Schwestern lernten Cello und Geige – Arthur Bill schwebte wohl ein Mini-Orchester vor.
Im Dorf wurde praktisch in jedem Haus eine andere Sprache gesprochen. Und Maria Bill lernte sie alle, jedenfalls konnte sie jedes europäische Idiom perfekt imitieren. Ihr Griechisch ist akzentfrei, auch wenn sie die Sprache nie wirklich gelernt hat. Das Talent zur Imitation gehörte von Anfang an zu ihr.
Maria Bills Kindheit war weltoffen und doch geborgen. Als Mädchen hatten die Bill-Töchter Freiheiten, die in den 50er Jahren nicht üblich waren. Sie fuhren Fahrrad und Rollschuh, hatten ein Pony und Hühner, trugen Bubikopf und Faltenrock. Die „andere“ Welt im Tal, die Kleinstadt Trogen, die Schweiz – all das blieb ihr im Grunde etwas fremd. Vermutlich erfüllt Maria Bill deshalb kein einziges Klischee, das den Schweizern anhaftet.
REGIE
KAMERA
TON
SCHNITT
PRODUZENT
AUFNAHMELEITUNG
PRODUKTIONSASSISTENZ
HERSTELLUNGSLEITUNG
REDAKTION
GESAMTLEITUNG
EINE PRODUKTION VON
IN KOPRODUKTION MIT
Ute Gebhardt
Martin Pete
René Schuh
Erich Lazar
Nikolaus Wisiak
Stephanie Fend
Antonia Fritz
Rina Bohland
Edith Hisch
Martin Traxl
pre tv
ORF
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