ORTE DER KINDHEIT

Brigitte Kren

DOKUMENTATION / A 2021 / XDCAM HD / 30 MIN
Ein Film von Ute Gebhardt

Brigitte Kren kam bereits mit allen Talenten gesegnet zur Welt: „Gottesgaben“, meint sie. Sie sah aus wie das blondgelockte Christkind, war vollkommen furchtlos und hatte ein robustes Selbstbewusstsein. Aus Neugier hatte sie sich mit 10 Jahren beim Casting der Ballettkinder angestellt. Als der Regisseur fragte, was sie könne, antwortete sie „Alles!“ und bekam ihre erste Rolle. Die Linzer Theaterkritiker feierten sie als aufgehenden Stern. Von da an war für sie der Weg klar: Schauspielerin war ihre Berufung. Doch es sollte ein langer, schwieriger Weg werden. Erst mit 50 Jahren gab sie ihren Brotberuf als Medizintechnikerin auf und konnte ausschließlich Schauspielerin sein. Dann dauerte es dank der skurrilen Krimiserie „Vier Frauen und ein Todesfall“ nicht lange, bis sie einem breiten Publikum bekannt wurde.
Dabei hatte sie schon als Kleinkind keine Bühne ausgelassen. Wo immer die Steirer feierten, sagte die Großmutter: „Tanz was vor!“ Und die Bauern sagten stets: „Die muss zum Zirkus“. Brigitte Kren ist Jahrgang 1954. Ihr Vater war Diplomingenieur und bei allen alpinen Großbauten jener Zeit dabei. Die Eltern waren so beschäftigt, dass sie ihr einziges Kind die ersten Jahre bei der Großmutter in Gnas in der Südoststeiermark aufwachsen ließen. Weil die Oma eine besonders kluge und warmherzige Frau war, die obendrein sehr gut kochen konnte, schien es dem Kind an nichts gemangelt zu haben. Als sie drei Jahre alt war, zogen die Eltern mit ihr nach Bruck an der Mur und später nach Linz. Wenn die Eltern mit ihr im Auto unterwegs waren, stritten und dabei Radio hörten, entwarf das Mädchen ihre Choreografien – ihr Kopfkino, zu dem niemand Zutritt hatte.
Der Film wird eine kleine Reise in die heitere Landschaft der Steirischen Vulkanlandes und nach Linz. Die Geschichte eines Kindes, das fliegen konnte, dem das Leben aber zunächst die Flügel stutzte.