“SISIS Erben”
Ein Film von Martin Koddenberg
Donnerstag 29.09.2022 um 20:15 auf arte
“Sisi”, die exzentrische Kaiserin Elisabeth von Österreich, rückt zeitlebens ihre eigenen Interessen in den Vordergrund. Ihr Image als unnahbare Schönheit verdeckt den Blick auf ihr Familienleben. Dabei hat sie mit ihrem Ehemann Kaiser Franz Joseph I. von Österreich vier Kinder und eine große Zahl von Enkeln und Urenkeln, deren Leben sie prägt.
Von wegen liebevolle Mutter: Die echte Kaiserin Elisabeth von Österreich ist das genaue Gegenteil von dem, was die legendäre „Sissi“-Trilogie aus den 50er Jahren zeigt. Die exzentrische Sisi rückt in der Zeit ihres Lebens ihre eigenen Interessen in den Vordergrund. Wie lebt sie mit ihren Kindern? Nach der Hochzeit mit Franz Joseph bekommt Sisi den Druck zu spüren: Der Fortbestand der Dynastie hängt an der jungen Frau. Mit 17 bringt sie ihre Tochter Sophie auf die Welt. Doch auch mit der Geburt von Gisela erfüllt sie nicht die Erwartungen des Hofs.
Als Sophie während einer Ungarnreise stirbt, zeigen sich tiefe Risse in der Beziehung der Eltern. Erst die Geburt des Thronfolgers Rudolf kann die Situation entschärfen. Daraufhin nimmt Sisi für zwei Jahre Reißaus. Ihre Kinder wachsen in dieser Zeit ohne sie auf – als sie zurückkehrt, erkennen sie „die fremde Frau“ nicht. Schließlich bringt Sisi ihr viertes Kind zur Welt, Marie Valerie.
Diese Tochter wird von ihrer Mutter mit Liebe und Zuneigung
geradezu erdrückt. Als sie sich emanzipiert, heiratet sie in die „Skandallinie“ der Habsburger ein. Mit ihren neun Kindern und zahlreichen Enkeln sorgt sie dafür, dass die Familie bis heute weit verzweigt ist.
Die Kaiserin lebt in ihrer eigenen Welt, die in erster Linie aus Reisen, Reiten und Dichten besteht. Kaiser Franz Josephs Liebling ist seine Enkelin Elisabeth Marie, genannt „Erzsi“. Sie wird zur Rebellin am Wiener Hof. Nach dem Untergang des Kaiserreichs
beginnt sie ein neues Leben in sozialdemokratischen Kreisen und heiratet einen Vertreter der Wiener Arbeiterklasse.
REGIE: Martin Koddenberg
KAMERA: Dominik Spritzendorfer